Was bewirkt Kunst?

04.03.2020

Forscherkonsortium untersucht, wie Kunst die Welt verbessern kann.

Was kann Kunst? Wie messen wir den Einfluss von Kunst in die Gesellschaft, an Orten wie Museen, Städten und im Alltag? Das untersucht ein internationales Konsortium unter der Leitung von Dr. Matthew Pelowski vom Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden an der Universität Wien im Rahmen eines 4-jährigen Forschungsprojekts, das von der EU mit 3 Millionen Euro gefördert wird.

Welche Rolle spielt die Kunst bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen? Um das herauszufinden, kooperieren Psychologen und Neurowissenschaftler mit Philosophen und Kunsttheoretikern auf der einen und mit Künstlern, Kunstschulen und Museen auf der anderen Seite. Von Beginn an werden gesellschaftliche Organisationen wie die UNESCO den Prozess mitsteuern. Das Ziel ist es, auf eine systematische Weise zu erschließen, welchen Einfluss die Interaktion mit Kunst auf unsere Wahrnehmung, auf unser Wertesystem und auf die Gesellschaft im Allgemeinen hat.

Das Konsortium mit dem Namen ARTIS (Art and Research on Individuals and Societies) wird an der Fakultät für Psychologie entwickelte Modelle der Kunsterfahrung multidisziplinär erforschen. Das Gesamtprojekt steht unter der Leitung von Dr. Matthew Pelowski (Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden). Hier wird mit neuesten physiologischen Forschungsmethoden, bildgebende Methoden zur Untersuchung des Gehirns und Echtzeit-Erlebnistracking das transformationale Potential der Kunst erschlossen. Als Partner im Konsortium sind mehrere international herausragende Forschungseinrichtung, Kunstschulen und Think Tanks beteiligt.

In Wien werden zudem vor allem Museumsstudien in Kombination mit dem Albertina Museum und der Universität für angewandte Kunst vorangetrieben. "Kunst hat die Kraft, die öffentliche Debatte zu verändern - weil Kunst die Kraft hat, jeden einzelnen von uns zu verändern", so Pelowski.

Das Konsortium hat seine Arbeit am 1. Februar 2020 aufgenommen.

Die Forschungspartner (alphabetisch):

  • Aarhus University, School of Culture and Society, Interactive Minds Center
  • University of Amsterdam, Department of Psychology, Faculty of Social and Behavioural Sciences
  • University of Arts Belgrade, Faculty of Dramatic Arts
  • Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin School of Mind and Brain, Humboldt Graduate School
  • Interdisziplinäres Forum Neurourbanistik
  • University of Oxford, Ruskin School of Arts
  • Royal Holloway and Bedford New College, University of London/Warburg Institute
  • Universität Wien, Fakultät für Psychologie
  • Weißensee Kunsthochschule Berlin
Portrait Matthew Pelowski

Dr. Matthew Pelowski