Die Veränderung der Arbeitsanforderungen aus berufsbiografischer Perspektive

Ziel der qualitativen Studie ist es, gegenwärtige Veränderungen der Arbeitsanforderungen, der Arbeitsorganisation und der betrieblichen Strukturen aus Perspektive der Beschäftigten zu rekonstruieren. Unter anderem wird erforscht, welche Veränderungen Erwerbspersonen im Laufe ihrer Berufsbiographie erleben und wie sie diese vor dem Hintergrund ihrer beruflichen Erfahrungen und Werdegänge bewerten. Darüber hinaus interessieren die Umgangsstrategien der Beschäftigten mit neuen Anforderungen und deren potentiellen Folgen.

Daten und Fakten

  • Finanzierung: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
  • Laufzeit: 02/2012 bis 01/2015
  • Partnerin: Bettina Kubicek

 

Ablauf

Zwischen Jänner 2013 und November 2013 wurden insgesamt 76 qualitative Interviews geführt. Die InterviewpartnerInnen stammen aus dem Informations- und Telekommunikationsbereich (11 Personen), der öffentlichen Verwaltung (26 Personen) und der Altenpflege (39 Personen). Die Tonbandaufzeichnungen der Interviews wurden vollständig transkribiert. Derzeit wird das Textmaterial interpretiert.

Erste Ergebnisse weisen auf eine Zunahme des Zeitdrucks und der Selbstorganisation bzw. Autonomie in der Arbeit hin. Die Bewertung dieser Veränderungen hängt wesentlich von dem biographischen Kontext der Interviewten ab. Stehen Beschäftigte am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn werden geänderte Anforderungen zum Teil als bedrohlicher wahrgenommen. Auch scheinen vielfältige berufliche Erfahrungen außerhalb der derzeitigen Organisation mit einer positiveren Sicht auf Veränderungen assoziiert. Im Umgang mit der Beschleunigung des Arbeitstempos zeigt sich insbesondere in dynamischen Arbeitskontexten (IT) eine Rationalisierung des privaten Alltags und dessen Unterordnung unter berufliche Belange.